Zwillingskinderwagen Kauf worauf kommt es an?
Ein Zwillingskinderwagen oder Geschwisterwagen wurde extra dafür konzipiert, damit Du bzw. Ihr mit zwei gleichaltrigen Kinder gemeinsam unterwegs sein könnt. Dabei gibt es zum einen Geschwisterwagen, die als Liegewagen für zwei Säuglinge entwickelt wurden, und zum anderen gibt es Geschwisterwagen, die sich als Sportwagen einsetzen lassen. Außerdem gibt es Kinderwagen für Zwillinge, die sich kombinieren lassen: Erst liegen die Babys komfortabel in ihnen und mit neun Monaten können sie in ihrem Geschwisterwagen dann sitzend unterwegs sein. In einem solchen Kombi- Zwillingskinderwagen sitzt sich das Päarchen entweder gegenüber oder sie sitzen neben- oder hintereinander. Mit einem modernen Geschwisterwagen bist Du flexibel und kannst sowohl die Liegewanne, als auch die Sitze so montieren, wie du es möchtest. Wobei es da doch Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen gibt, also genau hinschauen oder besser noch, die Wagen live testen, ob es alles passt.
Persönlicher Check
- Wohnst du in der Stadt?
- Dann braucht man ein wendiges Gefährt, mit dem du durch alle Standardtüren passt.
- Auch auf das Gewicht sollte geachtet werden, besonders wenn man nicht im Erdgeschoss wohnst oder regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist.
- Wohnst du eher ländlich?
- Dann solltest du auf einen Wagen mit großen Luftreifen achten, sodass du auch bei einem Querfeldein-Marsch mit dem Untergrund klarkommst.
- Achte auf eine hohe Qualität und Stabilität des Rahmens sowie eine gute Federung des Wagens. Dafür kann bei diesen Modellen meist die Größe mehr oder weniger ignoriert werden, da du genügend Platz zum Wenden hast.
Wenn du den Wagen oft in den Kofferraum deines Autos packen musst, solltest du sowohl auf ein kompaktes Faltmaß sowie auf ein geringes Gewicht achten. Wenn ihr viel verreisen werdet, solltest du darauf achten, dass neben dem Kinderwagen im Kofferraum noch weiteres Gepäck Platz hat.
Probiere den Zwillingskinderwagen vor dem Kauf aus – damit du wirklich den Zwillingswagen findest, mit dem du gut zurechtkommst und der zu dir passt.
Tipps, um einen Zwillingskinderwagen zu kaufen
Sitzen oder liegen die Kinder nebeneinander, dann braucht der Kinderwagen einfach viel Platz. Das kann sowohl im Fahrstuhl, als auch im Treppenhaus problematisch werden.
Trotzdem sind gerade diese Geschwisterwagen für die Kleinen selbst sehr schön: Das Nebeneinander ist nun einmal kommunikativer. Sitzen beide Kinder hintereinander, dann ist der Wagen zwar schmal, aber sehr lang. Möglicherweise passt er dafür nicht mehr in Ihr Auto. Bedenklich ist zudem, dass viele dieser langen Kinderwagen nicht so kippsicher sind, wie die Modelle, in denen die Zwillis nebeneinander sitzen können.
Überhaupt ist ein Zwillingskinderwagen sicherer, wenn er Räder mit großem Radabstand hat. Außerdem sollte die Bremse mindestens zwei Räder gleichzeitig schnell und sicher festhalten, und sich zudem leicht und unkompliziert bedienen lassen. Alle Gelenke und Verbindungen des Kinderwagens müssen richtig stabil gearbeitet sein, damit man stehts sicher unterwegs ist. Außerdem sollte das Gestell des Wagens eine Sicherung haben, damit es sich nicht plötzlich zusammen klappen kann.
Kaufratgeber Kinderwagen – 10 wesentliche Ausstattungsmerkmale
Der Kauf eines Kinderwagens ist mit dutzenden Überlegungen verbunden. Während zunächst die Entscheidung für den Kinderwagentyp gefällt werden muss, gilt es anschließend die Eigenschaften einzelner Modelle zu vergleichen, um ein für den individuellen Bedarf möglichst passendes Produkt zu finden. Wir haben zehn wesentliche Ausstattungsmerkmale zusammengefasst, die beim Kauf generell entscheidend sind und den späteren Umgang mit dem Gefährt erleichtern.
1. Die Federung
Egal ob es am Ende ein Geschwisterkinderwagen, ein Kombi-Zwillingswagen oder ein Zwillingsbuggy wird – damit Babys und Kinder im künftigen Kinderwagen bequem liegen, muss die Federung hochwertig sein. Ist sie das nicht, werden nicht nur Nickerchen durch holprige Wege gestört, sondern auch die Gesundheit des Nachwuchses in Mitleidenschaft gezogen. Beim Kauf sollte die Federung deshalb genauestens geprüft werden.
2. Handbremse
Eine Handbremse ist an Kinderwagen unverzichtbar. Sie erleichtert das Anhalten und sorgt für ein Plus an Sicherheit. Besonders eine Feststellbremse ist vorteilhaft, weil sie sich fixieren lässt. Wer ans Thema Sicherheit besonders hohe Ansprüche stellt, greift zu innovativen Modellen mit Stopp-Automatik. Sobald der Kinderwagen unvermittelt losgelassen wird, stoppt der Kinderwagen selbstständig und kommt sofort zum Stehen. Besonders praktisch ist das bei zwei oder mehreren Kindern. Sollte das ältere Kind bereits laufen und beispielsweise unerlaubt auf die Straße rennen, kann es zügig aufgehalten werden, weil sich der Kinderwagen ohne Sorgen loslassen lässt. Derartige Modelle mit Auto-Stopp-Freihandbremse haben wir im Onlineshop für Kinderwagen und Zubehör unter http://www.kinderwagen.com entdeckt. Die Marke Phil&Teds liefert mehrere Modelle mit diesem praktischen Detail.
3. Sicherheitsgurte
Werden Kinder älter, ist es nicht selten, dass sie im Kinderwagen unruhig werden oder neugierig die Umgebung erkunden möchten. Nicht nur im Straßenverkehr kann das gefährlich werden, sondern auch bei Spaziergängen im Wald oder ähnlichem. Sobald der Nachwuchs über einen höheren Bewegungsdrang verfügt, steigt das Risiko für ein Herausfallen aus dem Kinderwagen. Gut wenn dieser mit einem Sicherheitsbügel oder entsprechenden Gurten ausgerüstet ist. So lassen sich Kinder zuverlässig fixieren.
Bei modernen Modellen müssen hierbei keine Abstriche in Sachen Komfort gemacht werden. Die Kinder verfügen dennoch über ausreichend Bewegungsfreiraum.
4. Schiebegriff
Zum einen sind höhenverstellbare Schiebegriffe vorzuziehen. So können mehrere Personen mit unterschiedlicher Körpergröße den Kinderwagen schieben ohne dabei unter einer ungünstigen Körperhaltung zu leiden. Zum anderen maximieren schwenkbare Schiebegriffe die Flexibilität. Je nach Bedarf wird die Position zum Kind angepasst, in dem der Griff einfach auf die gegenüberliegende Seite geschwenkt wird. Während es bei Babys wichtig ist den Blickkontakt zu halten, wünschen sich Kleinkinder mehr von der Umwelt sehen zu können. Abhängig von Alter und Situation profitieren Eltern bei Schiebegriffen zum Schwenken von erhöhter Anpassungsfähigkeit. Wer sich für ein solches Modell entscheidet, sollte darauf achten, dass der Kinderwagen vier bremsbare Räder hat. Damit wird sichergestellt, dass ein schnelles und zuverlässiges Bremsen beidseitig möglich ist.
5. Schadstoffgeprüft
Leider fielen einige Tests der Stiftung Warentest in Sachen Kinderwagen weniger erfreulich aus. Bei zahlreichen Produkten wurden Schadstoffe entdeckt. Neben verbotenen Farbstoffen kamen Weichmacher und Flammschutzmittel zum Einsatz. Zumindest war das beim Testergebnis vor rund fünf Jahren der Fall. Vor wenigen Monaten wurde ein weiterer Kinderwagentest durchgeführt. Im folgenden Video verdeutlicht Stiftung Warentest die geprüften Bestandteile.
Hier ein Video der Stiftung Warentest über den Kinderwagen Test anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=lF12SbVK6Gs
Schadstoffe können über die Haut oder die Atemwege in den Organismus gelangen und dort erheblichen Schaden anrichten. Wer sicher gehen möchte, greift zu Kinderwagen mit entsprechenden Gütesiegeln, welche die Schadstofffreiheit bestätigen.
6. Wendigkeit, Räder und Gewicht
Ein Kinderwagen muss sich leicht fahren lassen und möglichst wendig sein. Das erlaubt einen komfortablen Umgang im Alltag. Wer auch in holprigem Gelände unterwegs ist, sollte auf eine gute Bereifung wert legen. Gleichzeitig spielt das Gewicht des Kinderwagens eine Rolle. Zu schwere Modelle machen nicht nur das Einladen ins Auto mühsam, sie erfordern zudem einen erhöhten Kraftaufwand beim Schieben. Entscheidend ist, dass der Schwerpunkt richtig platziert ist, um ein unerwünschtes Kippen zu verhindern.
7. Konstruktion
Ein Kinderwagen muss über eine stabile Konstruktion verfügen, um den Strapazen über mehrere Jahre standhalten zu können. Ein robuster und sorgfältig verarbeiteter Rahmen aus Aluminium beispielsweise trägt dazu bereits maßgeblich bei.
8. Mobilität
Kinderwagen müssen meist regelmäßig ins Auto geladen werden. Ausführungen, die sich möglichst kompakt, schnell und einfach zusammenklappen lassen, sind hierfür optimal. So bleibt ausreichend Platz im Kofferraum für weiteres Zubehör und das Verstauen fällt leicht. In diesem Zusammenhang ist wiederum das Gewicht des Kinderwagens zu beachten. Travel-Systeme mit integrierter Babyschale erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Hierbei sorgen abnehmbare Babyschalen mit Isofix-Befestigung für ein Maximum an Flexibilität und Komfort. Mit wenigen Handgriffen ist die Babyschale vom Kinderwagen abgenommen und im Pkw fixiert. Und sollte das Kind älter werden, dient die Sitzeinheit für die nötige Fläche.
9. Platzverhältnisse
Ganz wichtig bei einem Zwillingskinderwagen, der über mehrere Jahre genutzt werden soll, sind die Platzverhältnisse. Wie auch Stiftung Warentest bestätigt, sind viele Liege- und Sitzflächen zu klein. Der Nachwuchs wird damit markant eingeengt, was zu ungesunden Körperhaltungen, Verspannungen und Unwohlsein führen kann. Ideal wären Produkte dessen Sitz- und Liegeflächen mitwachsen. Sie lassen sich an die Körpergröße von Kindern anpassen und fördern eine gesunde Entwicklung. Auch eine gut gepolsterte Auflagefläche ist für Babys und Kinder bedeutend. Sie schont den gesamten Körper bei unebenen Untergründen zusätzlich vor Stößen.
10. Stauraum
Was bei einem Kinderwagen nie fehlen darf, ist Stauraum. Schließlich müssen neben der Wickeltasche möglicherweise auch Einkäufe oder sonstige kleine Dinge verstaut werden und das kann bei Zwillingen jede Menge werden. Beim Großteil der Ausführungen befindet sich unter der Liege- beziehungsweise Sitzfläche ein Aufbewahrungssystem. Hier sollten Käufer auf einen sinnvollen und angenehmen Zugang achten. Lässt sich das Zubehör nur umständlich hervorholen, ist ein anderes Modell möglicherweise empfehlenswerter.
Fazit
Bezüglich der Investition in einen Kinderwagen erschwert die riesige Auswahl die Entscheidung. Deshalb ist es vorab angebracht wesentliche Punkte festzulegen, die der Wagen bieten muss, um dem persönlichen Anspruch gerecht zu werden. So wird die Auswahl von vorneherein eingeschränkt. Die hier aufgeführten Kriterien dienen zur Orientierung und geben unerlässliche Anreize.
Wenn der Zwillingswagen etwas mangelhaft ist: Gewährleistung und Garantie
Auch wenn Sie alles genau geprüft haben, kann es vorkommen, dass der Geschwisterwagen mangelhaft ist. Dann sind Sie im Vorteil, wenn Sie alle Unterlagen noch zur Hand haben. Viele Hersteller von Zwillingskinderwagen tauschen im Garantiefall entweder den Zwillingswagen aus oder reparieren ihn auf ihre Kosten. Sie geben in aller Regel zwei Jahre Garantie für den Kinderwagen. Der Händler übernimmt dagegen die Gewährleistung und kann bei einem Mangel entweder den Preis mindern oder ihn zurückerstatten – gegen den Zwillingswagen.
Teures Gefährt
Zwar verdoppelt sich das Glück der Eltern mit der Geburt der Zwillinge, doch oft heißt es auch doppelt zu zahlen. Ein guter Kinderwagen ist teuer. Sollen noch besondere Features, wie Schwenkschieber oder flexible Sitzaufsätze dabei sein, wird es schnell richtig teuer. Zwar macht sich die Investition bezahlt und der Zwillingskinderwagen ist mit diesen Features komfortabler und einfacher zu bedienen, trotzdem schlägt ein solcher Kauf mit einer relativ großen Summe zu Buche.
Aus diesem Grund kaufen nicht wenige Eltern ihren Zwilliswagen gebraucht. Dafür gibt es viele Gelegenheiten: Von Kleinanzeigen bis hin zu den zahlreichen Märkten, auf denen gerade Sachen für Babys und Kleinkinder von Privat angeboten werden. Ist der Kinderwagen unfallfrei und sieht sauber und gepflegt aus, spricht durchaus nichts dagegen, diesen aus zweiter Hand zu kaufen. Achten Sie einfach darauf, dass Ihr neuer Gebrauchter ein aktuelles TUV-Siegel besitzt und somit auch die aktuellen Vorgaben erfüllt, welche die europäische DIN EN 1888 vorschreibt.
Weiterführende Links
Der Yippieyo im Test
http://www.zwillingsratgeber.de/der-yippieyo-crossbuggy-ein-alleskoenner-fuer-outdoor-fans/
http://zwillingskinderwagen-test.org
Kombi-Kinderwagen (keine Zwillingswagen) im Vergleich bei der Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest hat in einem aktuellen Test 14 Kombi-Kinderwagen (leider keine Zwillingswagen) miteinander verglichen und dessen Qualität geprüft. Das Ergebnis ist ernüchternd. Während zwei mit mangelhaft abschneiden und Schadstoffe enthalten, engen andere den Nachwuchs ein. Nur ein Modell konnte mit gut überzeugen. Wir haben uns das Testergebnis genauer angeschaut.
Nachdem die Stiftung Warentest die Prüfmuster-Modelle für Säuglinge und Kleinkinder zwischen August und November 2014 einkaufte und die Anbieter im Dezember letzten Jahres zu den Preisen befragte, wurden die Ergebnisse Anfang Februar 2015 bekannt gegeben. Beim Test wurden fünf Faktoren zugrunde gelegt:
- Kindgerechte Gestaltung mit 45%: Sitzkomfort sowie der verfügbare Platz in Tragetaschen und Tragewannen wurden von zwei Experten beurteilt. Auch Sonnenschutz, Federung, Regenschutz und Gurtsysteme spielten eine zentrale Rolle.
- Handhabung mit 35%: Erstmontage, Gebrauchsanleitung, Umbau, Verstellmöglichkeiten, Bremsen, Schrittfreiheit, Höhe sowie das Fahrverhalten auf unterschiedlichen Untergründen wurden von fünf Erwachsenen beurteilt. Auch das Aufklappen, Zusammenlegen, Tragen, Transportieren und Reinigen der Kinderwagen stand auf der Liste der zu testenden Aspekte.
- Schadstoffe mit 10%: Diverse Elemente der Kinderwagen wie Schiebegriffe und Materialien, die direkt mit Nachwuchs und Erwachsenen in Kontakt kommen, wurden auf unterschiedlichste Schadstoffe untersucht. Darunter Weichmacher und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe.
- Haltbarkeit mit 5%: Auf Grundlage der DIN EN 1888:2012-06 wurden die Bauteile hinsichtlich der Haltbarkeit und Stabilität überprüft. Getestet wurden unter anderem Feststellbremsen, Tragegriffe, Räder und Schieber.
- Sicherheit mit 5%: In Bezug auf DIN EN 1888:2012-06 wurden die Testobjekte auf Bremsen, Standsicherheit, Quetsch- und Klemmstellengefahr, Sicherheitshinweise und Wirksamkeit des Rückhaltesystems geprüft.
Schadstoffe in Kinderwagen
Während es im Test der Stiftung Warentest vor fünf Jahren zehn Kinderwagen gab, die Schadstoffe aufwiesen, konnten negative Bestandteile im aktuellen Test glücklicherweise nur noch in zwei Modellen entdeckt werden. Beide erhielten die Note mangelhaft. Beim Kinderwagen von Stokke konnten in den Schiebergriffen kurzkettige Chlorparaffine nachgewiesen werden. Zwar gibt es noch keine konkreten Beweise, aber diese Stoffe werden verdächtigt Krebs zu erzeugen. Durch den direkten Hautkontakt beim Schieben des Kinderwagens wird der Weichmacher von der Mutter aufgenommen. Von der Haut gelangt der Stoff in den Organismus und dabei wiederum in die Muttermilch. Babys nehmen den Schadstoff unbemerkt auf. Derartige Substanzen sind bereits seit 2012 EU-rechtlich verboten. Auch die Substanz Naphthalin, ein polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoff steht unter Verdacht Krebs zu erzeugen. Der Stoff ist im Kinderwagen von Joolz im Bezug enthalten. Das Modell von Naturkind geht in Sachen Materialien als gutes Vorbild voran. Der Kinderwagen ist frei von Schadstoffen und besteht unter anderem aus Naturmaterialien wie Echtholz, Schurwolle und Kork. Flächendeckend überzeugen konnte Naturkind dennoch nicht. Denn die Marke hat bei der kindgerechten Gestaltung versagt und muss sich mit der Note „ausreichend“ zufrieden geben.
Liegeprobleme und Platzmangel
Damit sich Babys gesund entwickeln können, ist ausreichend Schlaf unverzichtbar. Dieser ist jedoch nur möglich, wenn die Umgebung geeignet ist. Die Stiftung Warentest bestätigt: “35 mal 78 Zentimeter Liegefläche sind optimal.“ Das Ergebnis des Vergleichs zeigt, dass viele Kinderwagen Babys unnötig einengen und dadurch einen unruhigen und schlechten Schlaf zu verantworten haben. Die Marken Stokke, Joolz und Bugaboo konnten in diesem Bereich nicht punkten. In den Testobjekten sitzt der Nachwuchs stets im Winkel von ca. 100 Grad, wodurch ein rückenschonendes Liegen für Babys unmöglich ist. Weil Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und drei Jahren rund 30 Zentimeter wachsen, ist es entscheidend, dass Sitze im Kinderwagen entsprechend mitwachsen. Mit Kinder-Dummys in verschiedenen Altersgruppen, wurden Sicherheit und Komfort bei den Sitzen getestet. Beim Test wird deutlich, dass die Sitze oft nicht das bieten, was die Kinder im jeweiligen Alter bräuchten. Entweder sitzen Kinder zu tief, die Rückenlehnen sind zu kurz oder die Fußstützen lassen sich nicht anpassen.
Komfortmangel für die Erwachsenen
Aus dem Testergebnis geht hervor, dass insbesondere große Eltern über 1,80 Meter Probleme mit der Körperhaltung bekommen, weil die Kinderwagen für diese Körpergröße nicht konzipiert sind. Unter den 14 Modellen konnten nur zwei Wagen auf große Menschen eingestellt werden. Besonders platzsparend ist das Modell von Peg Perego. Der Kinderwagen beansprucht zusammengeklappt den geringsten Platz. Ein Handgriff genügt und das Modell ist zusammengeklappt. Wesentlich mehr Platz benötigen Maxi-Cosi, Knorr-Baby und Hartan im zusammengeklappten Zustand.
Die Testergebnisse – Britax Go ist Testsieger
Der Britax Go geht mit der Note „gut“ als Testsieger hervor. Das Modell erhielt die Gesamtnote 2,4 und ist im Handel für 950 Euro zu haben. Obwohl der Kinderwagen nur für kleine und mittelgroße Erwachsene geeignet ist und Minuspunkte für eine feste Fußstütze sowie einen Sitz erhält, der sich nicht in die flache Position bringen lässt, konnte er die Tester mit seinem Gesamteindruck für sich gewinnen. In den Bereichen kindgerechte Gestaltung, schadstofffreie Verarbeitung und Handhabung schnitt der Britax am besten ab. Besonders gelobt wurden die Tragetasche für Babys bis minimal fünf Monate und das komfortable Zusammenlegen. Im Bereich Schadstoffe und Sicherheit gab es ein „gut“ als Urteil. Alle weiteren Modelle und Bewertungen können der Tabelle entnommen werden:
Modell | Note |
Knorr Baby Voletto Sport | befriedigend |
ABC-Design Turbo 6S | befriedigend |
Hauck Malibu XL All in One | befriedigend |
Bugaboo Cameleon3 Base | ausreichend |
Gesslein F6 Air+ | ausreichend |
Hartan Topline S | ausreichend |
Maxi-Cosi Mura 4 Plus | ausreichend |
Mutsy Evo | ausreichend |
Naturkind Terra Plus | ausreichend |
Peg Perego Book Pop-Up Modular | ausreichend |
Teutonia BeYou V2 | ausreichend |
Joolz Day Earth | mangelhaft |
Stokke Trailz | mangelhaft |
Eine günstige Alternative zum Testsieger ist der Knorr Baby Voletto Sport, der im Kinderwagen-Onlineshop unter http://www.kinderwagen.com bereits für unter 490 Euro zu haben ist. Bei diesem Kinderwagen lassen sich beispielsweise die Fußstütze und Rückenlehne verstellen und im Bereich kindgerechte Gestaltung punktet der Voletto mit einer umfangreichen Ausstattung wie Regenschutz, Sonnenschirm, Sicherheitsgurt, Verdeck und akzeptablen Liegefläche.
Fazit
Der aktuelle Test der Kinderwagen beweist erneut, dass teuer und gefragt nicht mit gut gleichgestellt werden kann. Einige der teuersten und beliebtesten Modelle schnitten nur mit ausreichend ab. Gerade beim Thema Schadstoffe und Komfort dürften einige enttäuscht sein, sollten sie bereits einen der genannten Produkte besitzen. Was hier Kombi-Kinderwagen betrifft, ist durchaus auf Zwillingskinderwagen übertragbar. Besonders sollten Eltern sich nicht auf eine Quelle beim Vergleichen und Recherchieren verlassen, sondern stets mehrere Testurteile und Erfahrungsberichte analysieren. Der Preis ist jedenfalls seit langem keine Qualitätsgarantie mehr.
Im nachfolgenden Video können sich Verbraucher einen Eindruck vom Test machen. Redakteur der Stiftung Warentest Stephan Scherfenberg erklärt die zugrunde gelegten Faktoren.